Freitag, 22. Juli 2016

4 Fragen zur Abdominoplastik

1. Gibt es medizinische Indikationen für eine Bauchdeckenstraffung und wann ist sie sonst angebracht?

Ja, dazu gehören Bauchwand- und Nabelhernien, Intertrigo oder massive Hautüberschüsse nach massiven Gewichtsabnahmen. Unter Intertrigo versteht man das Wundsein innerhalb einander bedeckender Hautfalten. Die häufigste Indikation für eine Bauchdeckenstraffung ist das Vorliegen von Fett- und Hautüberschuss im Bauchbereich, der durch konservative Maßnahmen nicht mehr „zum Verschwinden“ gebracht werden kann

2. Welche Methoden zur Bauchdeckenstraffung gibt es?

Die „Methode“ ist mehr oder weniger immer dieselbe. Die Bauchhaut wird von der Bauchwand in Richtung Rippenbogen abpräpariert, der Gewebeüberschuss wird markiert und entfernt. Je nach Ausprägung der Bauchdeckendeformität wird die Bauchhaut weiter oder weniger weit von der Bauchwand gelöst. Man unterscheidet zwischen Mini-Abdominoplastik, Medi-Abdominoplastik und Maxi-Abdominoplastik. Letztere nennt sich auch „Klassische Abdominoplastik“ und wird am häufigsten eingesetzt, hier präpariert man bis zum Rippenbogen hinauf.

3. Welche Hautschnitt-Varianten gibt es und was passiert mit dem Bauchnabel?

Der Hautschnitt verläuft im Allgemeinen von der Vorderkante des Beckenknochens bogenförmig abwärts in Richtung Schamhügel und danach auf der gegenüberliegenden Seite wieder symmetrisch hinauf. Man kann den Hautschnitt aber auch waagrechter führen oder w-förmig verlaufen lassen. Der Hautschnitt soll so gewählt werden, dass er für die PatientInnen hinsichtlich ihrer Unterwäsche- oder Bademodentragegewohnheiten von Vorteil ist. Je nachdem, wie viel Gewebeüberschuss besteht, wird der Bauchnabel entweder „verschoben“ oder neu inseriert. Wird nicht mehr als 4 cm Gewebeüberschuss entfernt, findet man mit einer sog. „flottierenden Nabelplastik“ das Auslangen, sonst muss eine sog. „umbilikale Translokation“ durchgeführt werden. Bei der flottierenden Nabelplastik wird der Stiel des Nabels durchtrennt, und der Nabel kann bis zu 4 cm nach unten gezogen werden. Bei der umbilikalen Translokation wird der Nabel aus seiner ursprünglichen Position herausgelöst und am Ende der OP in der exakt gleichen Position in die Bauchhaut neu eingepflanzt. Wichtig ist beim Nabel, dass man auch auf seine Ästhetik achtet – ist die Bauchhaut sehr faltig, ist auch der Nabel zumeist verstrichen oder bedeckt. Man muss ihn also mitkorrigieren – er soll etwas tiefer liegen als die ihn umgebende Bauchhaut, und seine Form sollte rund oder längsoval sein.

4. Wer lässt sich in erster Linie operieren?

Bauchdeckenstraffungen unterziehen sich in über- wiegender Mehrzahl Frauen, die nach Schwangerschaft( en) mit ihrem Bauch nicht zufrieden sind. Aufgrund der Dehnung der Bauchwand während der Schwangerschaft kann der Bauch trotz Sport und Erreichen des ursprünglichen Gewichts unattraktiv aussehen. Weiters kann die massive Dehnung der Bauchwand während einer Schwangerschaft zu einem Auseinanderweichen der beiden geraden Bauchmuskeln führen, die nach der Geburt des Kindes nicht wieder zusammenfinden. Die medizinische Diagnose heißt Rektusdiastase. Die geraden Bauchmuskeln ziehen vom Rippenbogen zum Schambein und liegen im Idealfall sehr eng aneinander. Bei einer Rektusdiastase kann der Abstand zwischen ihnen bis zu 10 cm betragen und ist als Tal in der Bauchmitte tastbar und oft auch sichtbar. Eine Rektusdiastase kann auch zu Schmerzen bei körperlicher Betätigung führen. Bei einem Auseinanderweichen der Rektusmuskeln von mehr als 5 cm übernehmen in Österreich die Krankenkassen die operative Korrektur. Gemeinsam mit der Bauchdeckenstraffung kann dieser Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln korrigiert werden. Diesen Eingriff nennt man in der Medizin „Raffung der Rektusscheide“.

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